Franz Wagner bricht ein und scheidet aus den Play-offs aus: "Es kotzt mich an"

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Franz Wagner bricht ein und scheidet aus den Play-offs aus: "Es kotzt mich an"

Aktualisiert
Franz Wagner ist bodenlos angesäuert.
Franz Wagner ist bodenlos angesäuert.Profimedia
Als der Horror ein Ende hatte, war Franz Wagner ein Häufchen Elend. "Es ist zum Kotzen", sagte der Weltmeister nach dem Aus mit Orlando Magic leise und nahm am Ende eines gruseligen Abends die Schuld auf sich. Ausgerechnet im bisher wichtigsten NBA-Spiel seiner Karriere stand der deutsche Basketballstar komplett neben sich, nichts wollte gelingen, gar nichts.

"Ich habe mein Team ein bisschen im Stich gelassen", sagte Wagner zur schwachen Leistung beim 94:106 bei den Cleveland Cavaliers. Im alles entscheidenden Spiel sieben der Achtelfinalserie konnte der Berliner der Mannschaft nie helfen, die erste Play-off-Teilnahme im dritten NBA-Jahr endete mit einem Schlag in die Magengrube.

Wagner traf nichts von der Dreierlinie (0 von 5) und fast nichts aus dem Feld (1 von 15). Selbst einfachste Korbleger gingen daneben, der Ring war wie vernagelt. Dem 22-Jährigen gelangen sechs Punkte, vier davon an der Freiwurflinie, seine 6,7 Prozent Trefferquote sind laut des KI-Unternehmens StatMuse der mieseste Wert, den je ein NBA-Profi in einem siebten Spiel bei mindestens 15 Würfen erzielt hat.

Match-Center: Cleveland Cavaliers vs. Orlando Magic

Das junge Team der Magic um Wagner, Jalen Suggs (22) und Paolo Banchero (21), der nach einer starken ersten Hälfte mit 24 Punkten (am Ende 38) einbrach, zeigte in Cleveland Nerven, zahlte Lehrgeld. In der Serie gab es nur Heimsiege, Orlando scheiterte im Duell als Fünfter des Ostens auch gegen den Vierten, weil die Cavs in der Hauptrunde einen Sieg mehr und damit den Heimvorteil geholt hatten.

"Auswärts müssen wir besser auftreten. Ich auch, das ist offensichtlich", sagte Wagner, "ich erwarte viel mehr von mir." Doch die Mannschaft ist eben weiter im Aufbauprozess, hat (noch) keinen Star wie Donovan Mitchell (27), der ein Do-or-Die-Spiel an sich reißen kann. 39 Punkte machte "Spida" und platzte dabei fast vor Selbstbewusstsein.

Größtes Playoff-Comeback seit fast 30 Jahren

Bei Orlando war dagegen in Sachen Körpersprache früh zu sehen, dass der echte Glaube fehlt. Dabei waren die Gäste blendend gestartet und hatten schnell mit 18 Punkten geführt. Noch vor der Pause kippte das Momentum, Cleveland gelang das größte Comeback in einem siebten Spiel seit 1996/97.

Wagner, der in den ersten sechs Spielen im Schnitt 21 Punkte machte und starke 46,6 Prozent seiner Würfe traf, kann viel aus dieser Serie mitnehmen. Unwahrscheinlich, dass ein Karriereknick folgt, zu gefestigt wirkt Wagner. Der Klub vertraut seinem Schlüsselspieler ohnehin und wird ihn trotz des Einbruchs belohnen. Wagners Vertrag läuft bis 2025, für die neue Vereinbarung sind mehr als 200 Millionen Dollar für fünf Jahre im Gespräch, ab Juli kann der Zahltag kommen.

Und Bruder Moritz? Der spielte am Sonntag wenig, blieb unauffällig (3 Punkte). Orlando hat bis zum 29. Juni die Option, den 27-Jährigen zu halten. Ausgang offen.

Alles Zukunftsmusik, jetzt müssen die Brüder die Enttäuschung abschütteln und wieder zum Nationalteam switchen. Im Sommer spielt der Weltmeister bei Olympia, die Vorbereitung für Paris soll am 1. Juli beginnen. Reichlich Zeit zum Durchpusten nach strapaziösen Monaten. Um stärker zurückzukommen.